Mandy, jo o ai nom Gesine!
(Hallo, ich heiße Gesine!)
Das ist Frulanisch, auch Friulanisch oder Friaulisch genannt. Die Region Friaul hat eine bewegte Geschichte und die eigenständige Sprache Frulanisch hat viele politische Wendungen des Landes überdauert. Sie ist eine sehr alte Sprache und wird der romanischen Sprachfamilie zugeordnet.
Diese Sprache wird im Friaul von mehr als 600.000 Menschen gesprochen und ist als regionale Amts- und Schulsprache anerkannt. Andere anerkannte Minderheitensprachen im Friaul sind Slowenisch und Deutsch. Offizielle Amtssprache ist Italienisch. Frulanisch kann aber als ordentliches Fach in der Schule gelernt werden. Das Sprachgemenge zeugt von einer bewegten Geschichte des Friauls. Die Ortsschilder sind zweisprachig gehalten, es steht sowohl der ursprüngliche friaulische Name, wie auch der heutzutage geläufige italienische Name des Ortes darauf.

Vielleicht ist deshalb eine Gedenktafel für Dottore Esperanto im Schlosspark aufgestellt, um die Sprachenvielfalt zu bewältigen? Der Erfinder des Esperanto nannte sich Dottore Esperanto, hieß aber eigentlich Ludwik Zamenhof, war Augenarzt und lebte in Polen. Dazu konnte ich nichts in Erfahrung bringen.
Jetzt habe ich die Verbindung doch noch gefunden: ein italienischer Zeitgenosse und Freund des Esperanto, Achille Tellini, hat für die Verbreitung der neuen Sprache in Udine geworben und einen Verein gegründet, sowie die Gedenktafel gestiftet. Tellini war Naturwissenschaftler, Geologe und Sprachwissenschaftler. Er warb ebenso dafür, dass die Frulanische und Ladinische Sprache weiter gepflegt werden.
Es gibt übrigens auch einen Esperantopark in Udine.